Vietnam und seine kleinen gesunden Exoten – Drachenfrüchte zähmen leicht gemacht

Wen es schon immer mal ins schöne Vietnam gezogen hat, der sollte seine Reise nicht nur auf Kultur, Land und Leute lenken, sondern ebenso auf die kulinarische Vielfalt der vietnamesischen Küche. Denn neben würzigen Reis, – und Nudelgerichten, köstlichen und je nach Bedarf scharfen Suppen, gerollten Reispapier Rollen, frischem regionalen Gemüse und der typischen Garküche, finden sich hier auch die Exoten einiger Arten Früchte auf den Märkten dieses Landes wieder.

Schlendern wir über einen klassischen vietnamesischen Markt, fliegt uns ein Duft scharfer Gewürze von Chillischoten, Kümmel, Curry und Pfeffer entgegen. Es herrscht reges Treiben und Geplapper und hier und da brüllt ein Mann oder eine Frau den Kunden anpreisend ihre Waren entgegen. Zwischen verschiedensten Kohlsorten, duftendem frisch gekochten Mais, diversen Fisch,- und Fleischarten, für uns fragwürdig modischen T-shirts mit nicht minder besticktem Glitzer und Pailletten, gelangen wir an einen Stand, der uns mit seiner besonders bunten Vielfalt ins Auge sticht. Hinter diesem Stand sitzt eine Frau auf einem kleinen Hocker, eine Schürze um die üppigen Hüften gewickelt, und schlägt mit einem scharfen Messer eine Ananas zurecht. Als wir mit großen Augen auf das Paradies aus Obst starren, lächelt sie und gibt uns ein Stückchen zum Probieren. Die Süße dieser Frucht zergeht uns auf der Zunge wie Butter. Wer glaubte, unsere importieren Ananas in Deutschland seien süß, der erlebt hier einen kulinarischen Orgasmus der Superlative. Als unsere Blicke noch immer fasziniert von dem köstlichen Geschmack einer Ananas durch den restlichen Obstbestand schweifen, vorbei an zuckersüßen Mangos und Bananen, finden wir dann eine Frucht, die durch ihre Form und Farbe besonders auffällt.

Knall Pink, Oval und mit kleinen Flügeln

In ihrer Heimatsprache wird sie „Pitahya“ genannt. Übersetzt und ihrem Aussehen zu verdanken kennen wir sie in unserem Land unter der sogenannten Drachenfrucht. Erinnert sie doch durch ihre auffallende Farbe und den leicht abstehenden sinnbildlichen Flügelchen an ein kleines Fabelwesen.

Zu kaufen gibt es sie als gelbe oder pinkfarbene Frucht mit jeweils rotem oder weißem Fruchtfleisch, welches mit kleinen schwarzen Samen gesäumt ist. Klein aber fein – denn sollte man diese Samen durchaus nicht unterschätzen!

Was steckt in dem kleinen Exoten?

Durch eiweißspaltende Enzyme in Samen und Fruchtfleisch der Drachenfrucht wird unsere Verdauung gut und gerne angeregt, was bei übermäßigem Verzehr entsprechend abführend wirken kann. Wie also bei fast allem im Leben gilt  auch hier die goldene Regel – weniger ist Mehr. Und alles in Maßen. 

Der Genuss kommt ja bekanntlich auch nicht bei Überfluss.

Da der kleine bunte Exot zudem zu fast 90% aus Wasser besteht, ähnlich also einer Wassermelone, ist dieser besonders kalorienarm und speziell an warmen Sommertagen oder in tropischen Klimazonen, ein wunderbarer und vor allem gesunder Snack für Zwischendurch. Durch den reichlichen Gehalt an Vitamin E und C, sowie Eisen, Kalzium und Phosphor, unterstützt er uns dabei noch zusätzlich gesund und munter zu bleiben. Denn sind all diese die Grundstoffe, die wir unter anderem zur Blutbildung benötigen und die unsere Zähne und Knochen stärken.

Wo kommt der pinke Drache denn nun her?

Die Wiege seiner Herkunft lässt auf Mittelamerika schließen, vorzugsweise im Süden Mexicos. Da sich die Drachenfrucht aber grundsätzlich in tropischen Klimazonen aufziehen lässt, fanden wohl auch asiatische Länder wie  beispielsweise China, Thailand und Vietnam ihren Nutzen. Dabei gehört die Pitahya zur Familie der Kakteengewächse und ist somit die Frucht eines kletternden Kaktus, welcher sich mit Hilfe seiner speziellen Haftwurzeln an Mauerwerk oder Stützpflanzen festhält. Wer in der Schule gut aufgepasst und eventuell die tot gesprochene Sprache Lateinisch hatte, könnte dieses Gewächs auch unter dem Namen „Hylocereus undatus“ wieder finden. Der Kaktus trägt dabei mit stolzen 25cm Durchmesser die größten Blüten der Welt. Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass seine Blüten sich tatsächlich bloß eine Nacht öffnen und in dieser bestäubt werden müssen. Entsprechend lange kann es somit dauern, bis sich überhaupt eine Frucht entwickelt.

Ein gar nicht so leichter Lebensweg also für unsere kleine Drachenfrucht.

Nichtsdestotrotz schafft sie es Kilometer weite Wege zurückzulegen, um letztendlich inmitten unserer Obstschalen, in unserem Müsli, oder einem pürierten Vitamindrink zu landen.

Drachenfrüchte zähmen leicht gemacht

Da wir in einem Zeitalter leben, in dem es gar kein Problem darstellt, jegliche Lebensmittel aus den fernsten Ländern zu importieren, können wir auch fast das ganze Jahr über Drachenfrüchte in unseren gut sortierten Supermärkten finden. So erhalten wir die süßen Exoten von Juli bis Dezember aus Mittelamerika, und von Januar bis Juni aus Vietnam. Dabei wird die Ware unreif geerntet, um reif bei uns anzukommen. Reif zum Verzehren. Und dann heißt es : Drachenfrüchte zähmen leicht gemacht.

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