Proud to be proud

Ich kann zwar dieses Jahr coronabedingt nicht durch Stuttgarts Innenstadt gehen, aber ich weiß, wie die Stadt im Juni aussieht: Überall sehe ich Regenbogenflaggen. Sei es in Geschäften oder wehend am Fahnenmast. Normalerweise würde ich auch den Umzug zum Christopher Street Day besuchen, der ganz im Zeichen des Pride Month und der LGBTQI+-Community steht. Zwar geht das dieses Jahr alles nicht, aber trotzdem ist dieser besondere Monat allgegenwärtig. Es wird darüber getwittert, ich bekomme spezielle Buchwerbung und auch das Marketing von großen Unternehmen ist darauf abgestimmt. Damit steht der Juni wie jedes Jahr im Zeichen des Pride Month.

In diesem Monat feiert die LGBTQI+-Community nicht nur sich selbst, sondern möchte auch darauf aufmerksam machen, dass Heteronormativität nicht der „Normalzustand“ – wenn es einen solchen überhaupt gibt – ist, sondern es viele Arten gibt, Sexualität und Romantik auszuleben.

Warum feiern wir aber gerade im Juni den Pride Month?

Um zu wissen, warum der Juni zum Pride Month wurde, müssen wir ein Stück zurück in die Geschichte der Homosexuellenbewegung gehen. Wir springen bis in 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Bis dahin stand Homosexualität unter Strafe und bis in die 1960er Jahre wurde versucht, Homosexuelle in die Gesellschaft „einzugliedern“ – beispielsweise mit Umerziehungsmaßnahmen. Das ändert sich ab 1965 und es kommt zu Demonstrationen in den USA. Die Forderung: “Leben, Freiheit und Streben nach Glück” – jede Person sollte also selbst das individuelle Glück finden dürfen.

Viele der Proteste fanden im Juni und Juli statt. In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 kam es schließlich zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, da sich die Schwulen und Transsexuellen im Stonewall in New York nicht mehr die durchgeführten Razzien gefallen lassen wollte. Dieses Ereignis kann als Wendepunkt der Homosexuellenbewegung und als Anfang der modernen Gay Pride Bewegung gesehen werden. Nach und nach entwickelte sich das Verständnis von Queerness, welches wir heute haben. Aus dieser historischen Entwicklung heraus hat es sich ergeben, dass wir den Pride Month im Juni feiern.

Auch wir machen mit!

Wir, das Couch & Chaos-Team, präsentieren euch daher aus gegebenen Anlass in diesem Jahr von Juni bis Juli eine Ausgabe zum Pride Month. Wir führen Interviews mit Menschen, die über ihre Sexualitäten sprechen und stellen reden in einem Überblicksartikel über Pride allgemein. Weiter fragen wir uns in einem Kommentar, ob der Pride Month vielleicht nicht zu sehr kommerzialisiert wird, und in einem Talk auf Twitch reden wir über die Repräsentation von LGBTQI+-Figuren in den Medien.

Wir freuen uns, wenn ihr mitdiskutiert und mit uns die verschiedenen Facetten von Pride feiert!

Euer Couch & Chaos Team

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